Der Kiesbankgrashüpfer ist auf offene, wärmegetönte Kies- und Schotterflächen mit spärlicher Vegetationsbedeckung angewiesen. Da er häufiges Hochwasser und Geschiebeumlagerungen jedoch nicht toleriert, kommt die Art vor allem in ruhigeren, etwas erhöhten liegenden Stellen am Rand des Tauglgries vor. Durch die längerfristig ausbleibende Dynamik setzt hier zunächst der natürliche Prozess der Verbuschung, später der Bewaldung ein. Mit zunehmendem Gehölzaufwuchs werden die Flächen als Lebensraum für den Kiesbankgrashüpfer schließlich ungeeignet.


Die Bemühungen zur Erhaltung beziehungsweise zur Förderung des Kiesbankgrashüpfers im Tauglgries haben bereits eine knapp 20-jährige Geschichte. Im Rahmen von Naturschutzprojekten wird die ausbleibende natürliche Dynamik in den Heuschrecken-Flächen simuliert. Dabei werden regelmäßig Pflegemaßnahmen umgesetzt und begleitend die Entwicklung der Heuschreckenbestände dokumentiert. Als Maßnahme werden in den vom Kiesbankgrashüpfer besiedelten Flächen aufgekommene Gehölze (v. a. Strauchweiden) entfernt, um den offenen Charakter der Schotterflächen zu erhalten. Der Erfolg der getätigten Maßnahmen zeigt sich anhand der positiven Entwicklungstendenz der Heuschrecken-Bestände in mehreren Flächen.


Auch im Frühling 2021 wurden mehrere Flächen im Westteil des Tauglgries entbuscht. Für den Herbst/Winter 2021/2022 ist die Auflichtung von zwei kleinen Waldstücken sowie die Freistellung einer weiteren Fläche im Ostteil des Tauglgries geplant.

 

Der gut getarnte Kiesbankgrashüpfer in seinem Lebensraum (Foto: Johannes Reitsamer)

Foto1: Der gut getarnte Kiesbankgrashüpfer in seinem Lebensraum (Foto: Johannes Reitsamer)

 

Foto2: Im Vordergrund eine im März 2021 von aufgewachsenem Weidengebüsch befreite Heuschrecken-Fläche. (Foto: Karin Moosbrugger)

 

Karte1: Übersicht über die Vorkommen des Kiesbankgrashüpfers im NSG/ESG Tauglgries sowie über die Maßnahmenflächen 2021 (Kartenerstellung: Karin Moosbrugger, 29.03.2021, Kartenhintergrund: Orthofoto bezogen über Geoland Basemap, www.basemap.at)

Karin Moosbrugger, Schutzgebietsbetreuung, 14.04.2021